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Dc spd meaning:DC SPD - Surge Protection Device (Überspannungsschutzgerät) für Gleichstromsysteme - ist eine wichtige Sicherheitseinrichtung, die Photovoltaikanlagen vor zerstörerischen Spannungsspitzen schützt. Wenn Sie verstehen, was SPDs sind, wie sie funktionieren und welche Schlüsseltechnologien in ihnen stecken, können Systemdesigner und Installateure einen geeigneten Schutz für einen zuverlässigen Solarbetrieb auswählen. Dieser umfassende Leitfaden erklärt die Grundlagen von DC-SPDs, von grundlegenden Funktionsprinzipien bis hin zu fortschrittlichen Komponententechnologien.
Der Begriff “SPD” taucht in allen elektrischen Vorschriften und Gerätespezifikationen auf, doch viele Installateure haben Schwierigkeiten zu verstehen, was diese Geräte über die allgemeine Beschreibung “Blitzschutz” hinaus tatsächlich leisten. Die richtige Auswahl eines SPD erfordert ein Verständnis der zugrundeliegenden Technologien - insbesondere der Unterschiede zwischen Metalloxidvaristoren (MOV) und Gasentladungsröhren (GDT), die die Grundlage der meisten Solarüberspannungsschutzgeräte bilden.
SPD ist die standardisierte Abkürzung für Surge Protection Device (Überspannungsschutzgerät) - ein Gerät zur Begrenzung transienter Überspannungen und zur Ableitung von Überspannungsströmen von den geschützten Geräten. SPDs trugen früher verschiedene Namen, darunter Überspannungsschutzgeräte, Überspannungsschutzgeräte (TVSS) und sekundäre Überspannungsableiter. Die Elektroindustrie hat sich auf “SPD” geeinigt, um Verwirrung zu vermeiden und eine einheitliche Terminologie für die verschiedenen Normen und Hersteller zu schaffen.
Die Internationale Elektrotechnische Kommission (IEC) definiert SPDs formell in den Normen der Reihe IEC 61643, die verschiedene Anwendungen wie Niederspannungs-Wechselstromsysteme, Telekommunikationsschaltungen und Photovoltaikanlagen abdecken. IEC 61643-31 befasst sich speziell mit SPDs für Photovoltaikanlagen und legt Leistungsanforderungen und Prüfverfahren für Gleichstrom-Überspannungsschutzgeräte für Solaranwendungen fest.
In den Vereinigten Staaten gilt die Norm UL 1449 der Underwriters Laboratories für SPDs für Wechsel- und Gleichstromkreise, einschließlich photovoltaischer Solarsysteme. Diese Norm legt die Sicherheits- und Leistungsanforderungen fest, die SPDs erfüllen müssen, um eine UL-Listung zu erhalten. Artikel 285 des NEC enthält Installationsanforderungen für SPDs in allgemeinen elektrischen Anlagen, während Artikel 690.35 speziell die Anforderungen an den Überspannungsschutz für Photovoltaikanlagen behandelt.
Der Gleichstrom-Überspannungsschutz steht im Vergleich zu Wechselstromanwendungen vor besonderen Herausforderungen, die auf grundlegende Unterschiede im Stromverhalten zurückzuführen sind. Wechselstrom durchläuft die Nulllinie naturgemäß zweimal pro elektrischem Zyklus - bei 60-Hz-Systemen 120 Mal pro Sekunde. Dieser Nulldurchgang löscht auf natürliche Weise Lichtbögen in Schutzgeräten, wodurch der Wechselstrom-Überspannungsschutz mit Komponenten, die den Strom nur während kurzer Nullstromperioden unterbrechen müssen, relativ einfach ist.
Gleichstrom weist eine konstante Polarität ohne Nulldurchgang auf und erzeugt anhaltende Lichtbögen, wenn Schutzgeräte bei Überspannungsereignissen leiten. Diese Gleichstrom-Lichtbögen erlöschen nicht von selbst und können unbegrenzt andauern, wenn das Schutzgerät den Stromfluss nicht aktiv unterbrechen kann. DC-SPDs müssen verbesserte Lichtbogenlöschmechanismen enthalten, die bei AC-Geräten nicht erforderlich sind, wodurch DC-SPDs komplexer und in der Regel teurer sind als ein entsprechender AC-Schutz.
Photovoltaik-Solarsysteme arbeiten mit Gleichspannungen, die in der Regel 600 V bis 1500 V erreichen - wesentlich höher als bei typischen 120/240-V-Wechselstromsystemen für Privathaushalte. Höhere Spannungen erzeugen stärkere Lichtbögen, die proportional größere Unterdrückungsfähigkeiten erfordern. Ein 1000-V-DC-SPD ist wesentlich härteren Betriebsbedingungen ausgesetzt als ein 240-V-AC-Gerät und erfordert spezielle Konstruktionen und Materialien, um die Geräte über viele Überspannungsereignisse hinweg zuverlässig zu schützen.
💡 Wichtige Erkenntnis: Verwenden Sie niemals SPDs mit Wechselspannung in Gleichstrom-Solaranwendungen - sie verfügen nicht über die für den Gleichstrombetrieb erforderlichen Lichtbogenlöschfähigkeiten und werden katastrophal ausfallen. Überprüfen Sie vor der Installation in Photovoltaikanlagen immer die expliziten DC-Spannungswerte auf der SPD-Kennzeichnung.
SPDs schützen, indem sie die bei Überspannungsereignissen an den geschützten Geräten auftretenden Spannungen durch Klemmen begrenzen. Unter normalen Betriebsbedingungen weisen SPDs eine extrem hohe Impedanz auf, die im Wesentlichen als offener Stromkreis erscheint. Wenn die Spannung den Schwellenwert des SPDs überschreitet, schaltet das Gerät schnell auf niedrige Impedanz um und leitet den Überspannungsstrom zur Erde, während die Spannung an den Anschlüssen auf dem Niveau der Klemmspannung gehalten wird.
Diese Spannungsbegrenzung verhindert, dass eine zu hohe Spannung die geschützten Geräte erreicht. Wenn ein Wechselrichter 2000 V aushalten kann, bevor die Isolierung durchbricht, ein Blitzschlag aber 10.000 V erreicht, muss das SPD die Spannung auf unter 2000 V begrenzen. Ein ordnungsgemäß bemessenes SPD kann eine Spannung von 1500 V abgreifen - also deutlich unter den Grenzwerten der Geräte, aber hoch genug über der normalen Betriebsspannung, um eine Fehlauslösung unter normalen Bedingungen zu vermeiden.
Das Verhältnis zwischen der normalen Betriebsspannung, der SPD-Klemmspannung und der Isolationsspannung des Geräts bestimmt die Schutzwirkung. Idealerweise klemmen SPDs knapp über der normalen Betriebsspannung und bleiben dabei deutlich unter der Isolationsspannung der Anlage. Die Physik begrenzt jedoch, wie stark SPDs klemmen können - niedrigere Klemmenspannungen erfordern anspruchsvollere (teure) Technologien und verringern die Fähigkeit der SPDs zur Energieaufnahme.
Die Reaktionszeit von SPDs hat einen entscheidenden Einfluss auf die Schutzqualität. Blitzüberspannungen steigen extrem schnell an - oft wird die Spitzenspannung innerhalb von Mikrosekunden erreicht. Wenn SPDs langsam ansprechen, kann die Spannung erheblich über die eventuelle Klemmspannung ansteigen, bevor der SPD vollständig leitet. Schnell reagierende SPDs begrenzen dieses Überschwingen der Spannung und bieten so einen besseren Schutz für die Geräte als langsamere Geräte, selbst wenn beide schließlich bei der gleichen stationären Spannung klemmen.
Wenn SPDs bei Überspannungen aktiviert werden, leiten sie den Überspannungsstrom von den geschützten Geräten über einen alternativen Pfad zur Erde ab. Der Stoßstrom fließt vom ankommenden Leiter durch das SPD zum Erdungselektrodensystem, anstatt weiter durch geschützte Geräte zu fließen. Durch diese Stromumleitung wird die Überspannungsenergie, die die Geräte erreicht, von potenziell zerstörerischen Werten auf sichere Werte innerhalb der Widerstandsfähigkeit der Geräte reduziert.
Eine wirksame Stromableitung erfordert niederohmige Erdverbindungen. SPDs können den Strom nur ableiten, wenn der Pfad zur Erde eine geringere Impedanz aufweist als der Pfad durch die geschützten Geräte. Lange, gewundene oder unterdimensionierte Erdungsleiter führen zu einer Impedanz, die die Wirksamkeit von Schutzschaltern verringert, indem sie trotz des Betriebs von Schutzschaltern einen Teil des Stoßstroms durch die Geräte leiten. Eine ordnungsgemäße SPD-Installation erfordert kürzestmögliche Erdungsverbindungen mit ausreichend dimensionierten Leitern.
| SPD-Komponente | Normaler Zustand | Während Surge | Funktion |
|---|---|---|---|
| Geschützte Ausrüstung | Empfängt normale Spannung | Geschützt vor Überspannung | Ladegerät |
| SPD-Elemente | Hohe Impedanz (offen) | Niedrige Impedanz (leitend) | Spannungsklemme |
| Erdweg | Kein Stromfluss | Leitet den Stoßstrom ab | Aktuelle Senke |
Der SPD muss den gesamten abgeleiteten Stoßstrom ohne Schaden bewältigen und gleichzeitig die Spannung einschränken. Diese doppelte Anforderung - Bewältigung hoher Ströme bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung niedriger Spannungen - stellt die grundlegende technische Herausforderung bei der Entwicklung von SPDs dar. Verschiedene Schutztechnologien erreichen dieses Gleichgewicht durch unterschiedliche Mechanismen, wobei MOVs und GDTs die gängigsten Ansätze in Solaranwendungen darstellen.

Metalloxid-Varistoren bilden das Herzstück der meisten DC-Solar-SPDs, da sie ein hervorragendes Verhältnis zwischen Leistung, Zuverlässigkeit und Kosten bieten. MOVs bestehen aus gesintertem Zinkoxid-Keramikmaterial mit zahlreichen mikroskopischen Korngrenzen, die einen spannungsabhängigen Widerstand erzeugen. Unter normalen Spannungsbedingungen bieten die MOV-Korngrenzen einen hohen Widerstand, der den Stromfluss blockiert. Wenn die Spannung den Schwellenwert des MOVs überschreitet, brechen die Korngrenzen auf und ermöglichen die Stromleitung.
Die spannungsabhängige Widerstandscharakteristik gibt den MOVs ihren Namen - ”Varistor” bedeutet “variabler Widerstand” und weist auf einen Widerstand hin, der sich mit der angelegten Spannung ändert. Der MOV-Widerstand nimmt drastisch ab, wenn die Spannung über den Schwellenwert ansteigt, wodurch eine Klemmwirkung entsteht, die die Spannung bei Überspannungen begrenzt. Dieses Verhalten entsteht auf natürliche Weise durch die Halbleitereigenschaften der Zinkoxid-Korngrenzen, ohne dass externe Steuerschaltungen oder Auslösemechanismen erforderlich sind.
Bei der Herstellung von MOV wird Zinkoxidpulver mit geringen Mengen von Wismut, Kobalt, Mangan und anderen Metalloxiden vermischt und dann bei hoher Temperatur gepresst und gesintert. Durch den Sinterprozess verschmilzt das Material zu einer festen Keramikscheibe mit den gewünschten elektrischen Eigenschaften. Metallelektroden auf den Scheibenflächen dienen als Anschlusspunkte, wobei die gesamte Baugruppe häufig mit Epoxid beschichtet oder zum Schutz vor Umwelteinflüssen und zur Isolierung in Keramikgehäusen untergebracht ist.
Die Nennspannung von MOVs hängt von der Scheibendicke und der Zinkoxidformulierung ab. Dickere Scheiben halten höheren Spannungen stand, da mehr Korngrenzen in Reihe vorhanden sind. Die Energieverarbeitungskapazität hängt vom Scheibendurchmesser ab - größere Durchmesser leiten mehr Wärme ab und können mehr Überspannungsenergie verarbeiten, bevor sie ausfallen. In Solar-DC-SPDs werden in der Regel MOV-Scheiben mit einem Durchmesser von 25 bis 40 mm verwendet, um eine angemessene Energieaufnahme bei Nennspannungen von 600 bis 1500 V zu erreichen.
🎯 Profi-Tipp: Die Spannungswerte von MOVs driften mit der Temperatur - die Klemmspannung nimmt mit steigender Temperatur ab. Dieser Wärmekoeffizient bedeutet, dass MOVs bei Hitze fester klemmen, was möglicherweise für den Schutz von Vorteil ist, aber auch die Belastung des MOVs selbst bei wiederholten Überspannungsereignissen in heißen Umgebungen erhöht.
MOVs bieten mehrere bedeutende Vorteile, die sie für Solaranwendungen beliebt machen. Ihre schnelle Reaktionszeit - sie werden in der Regel innerhalb von Nanosekunden aktiviert - bietet einen ausgezeichneten Schutz gegen schnell aufsteigende Blitztransienten. MOVs bewältigen mäßige bis hohe Energiepegel, die für die meisten Anforderungen an den Überspannungsschutz im Solarbereich ausreichen. Die Technologie erweist sich als kosteneffektiv, zuverlässig und ist durch jahrzehntelangen, weit verbreiteten Einsatz in Überspannungsschutzanwendungen gut erprobt.
Die Klemmspannung von MOVs bleibt über einen breiten Bereich von Stoßströmen relativ stabil. Im Gegensatz zu anderen Schutztechnologien, bei denen die Klemmspannung mit dem Strom erheblich ansteigt, bleibt die Klemmspannung bei MOVs über den gesamten Nennstrombereich einigermaßen konstant. Dieses vorhersehbare Verhalten vereinfacht die Schutzkoordination und ermöglicht eine zuverlässige Spezifikation des Geräteschutzes.
MOVs werden jedoch allmählich geschädigt, wenn sie wiederholten Überspannungen oder einem längeren Betrieb in der Nähe ihrer Nennspannung ausgesetzt sind. Bei jedem Spannungsstoß wird die Zinkoxidstruktur leicht beschädigt, wodurch die Spannungsschwelle des MOVs schrittweise verringert wird. Nach vielen Überspannungen kann das MOV beginnen, bei normaler Betriebsspannung zu leiten, wobei ein Dauerstrom fließt, der Wärme erzeugt und schließlich zu einem katastrophalen Ausfall führt. Diese Degradation macht die Lebensdauer von MOVs unberechenbar, je nachdem, wie lange sie Überspannungen ausgesetzt waren.
Der MOV-Folgestrom stellt eine weitere Einschränkung bei Gleichstromanwendungen dar. Wenn MOVs bei Überspannungen klemmen, leiten sie kurzzeitig hohe Ströme. In Wechselstromsystemen wird dieser Stromfluss durch den normalen Nulldurchgang des Wechselstroms natürlich unterdrückt. In Gleichstromsystemen ohne Nulldurchgang können die MOVs auch nach dem Überspannungsstoß noch Strom führen, wenn das System ausreichend Strom liefern kann. Qualitativ hochwertige Gleichstrom-SPDs enthalten Serientrennschalter oder strombegrenzende Elemente, die den MOV-Folgestrom verwalten, aber diese Zusätze erhöhen Kosten und Komplexität.
Gasentladungsröhren stellen eine alternative Überspannungsschutztechnologie dar, bei der die Ionisierung von eingeschlossenem Gas zur Leitung von Überspannungsstrom verwendet wird. GDTs bestehen aus zwei oder drei Elektroden, die durch kleine Lücken in Keramik- oder Glasröhren getrennt sind, die mit Inertgas - typischerweise Argon oder einer Mischung aus Edelgasen - gefüllt sind. Unter normaler Spannung bleibt das Gas nicht leitend und GDTs weisen eine extrem hohe Impedanz auf, die sich der Unendlichkeit nähert.
Wenn die Spannung an den GDT-Elektroden die Ionisationsschwelle des Gases überschreitet, zerfällt das Gas und wird zu einem leitfähigen Plasma. Dieses ionisierte Gas leitet den Stoßstrom zwischen den Elektroden mit sehr geringem Widerstand - in der Regel weniger als 1 Ohm bei vollständiger Ionisierung. Dank des geringen Widerstands können GDTs extrem hohe Ströme bei minimalem Spannungsabfall bewältigen, wodurch sie sich hervorragend für Hochenergie-Überspannungsschutzanwendungen eignen.
Nach dem Abklingen des Stoßstroms rekombiniert das ionisierte Gas schnell und kehrt in seinen nichtleitenden Zustand zurück. Diese Selbsterholungseigenschaft bedeutet, dass GDTs nach Überspannungsereignissen automatisch in den Schutzmodus zurückkehren, ohne dass ein Austausch erforderlich ist, es sei denn, es treten Schäden auf. Die schnelle Entionisierung in Wechselstromsystemen erfolgt auf natürliche Weise beim Nulldurchgang des Stroms. In Gleichstromsystemen muss die Entladung von selbst erlöschen, wenn der Stoßstrom unter den Mindesthaltestrom des Gases fällt.
Die GDT-Spannungswerte hängen vom Abstand der Elektroden und der Gaszusammensetzung ab. Breitere Spalte und Gas mit niedrigerem Druck erhöhen die Durchbruchspannung, während engere Spalte und höherer Druck sie verringern. Solar-DC-SPDs verwenden in der Regel Multi-Gap-GDTs mit drei Elektroden, die zwei serielle Entladungsspalte erzeugen, was höhere Spannungswerte bei kompakten Gehäusen ermöglicht. Diese Konstruktionen erreichen in der Regel Nennspannungen von 600V bis 1500V DC, die für photovoltaische Anwendungen geeignet sind.
GDTs eignen sich hervorragend für sehr hohe Stoßströme - wesentlich mehr als MOVs ähnlicher Größe. Ihr geringer Spannungsabfall bei Überspannungen bedeutet weniger Energiedissipation im Schutzgerät und eine entsprechend höhere Energieaufnahmefähigkeit. GDTs weisen außerdem eine minimale Beeinträchtigung durch Überspannungen auf und bieten eine gleichbleibende Leistung über eine lange Lebensdauer, selbst in Umgebungen mit hoher Blitzeinwirkung.
Die extrem hohe Impedanz von GDTs im Normalzustand belastet geschützte Schaltungen praktisch nicht. Durch nichtleitende GDTs fließt kein Leckstrom, im Gegensatz zu MOVs, die kleine Leckströme aufweisen, die mit der Alterung zunehmen. Diese leckfreie Eigenschaft erweist sich in einigen speziellen Anwendungen als wertvoll, bei denen selbst Mikroampere-Leckströme Probleme verursachen.
GDTs leiden jedoch unter mehreren bedeutenden Einschränkungen, die sich auf ihre Solar-SPD-Anwendungen auswirken. Die im Vergleich zu MOVs langsamere Reaktionszeit - in der Regel Mikrosekunden statt Nanosekunden - lässt die Spannung erheblich ansteigen, bevor die GDT-Ionisierung eintritt. Dieser Spannungsanstieg kann die Belastbarkeitsgrenzen der Geräte überschreiten, auch wenn der GDT noch funktioniert. Schnell ansteigende Blitztransienten können Geräte beschädigen, bevor langsamere GDTs vollständig aktiviert werden.
Die Spannungseigenschaften von GDTs sind weniger vorhersehbar als die von MOVs. Die Durchbruchsspannung variiert mit der Temperatur, der Anstiegsgeschwindigkeit der angelegten Spannung und sogar mit früheren Spannungsstößen. Große Toleranzbereiche bedeuten, dass GDTs aus ein und derselben Produktionscharge bei Spannungen ionisieren können, die um ±20% oder mehr variieren. Diese Schwankungen erschweren eine präzise Schutzkoordinierung und erschweren die zuverlässige Erreichung einer engen Spannungsbegrenzung.
Viele hochwertige Solar-DC-SPDs verwenden hybride Konstruktionen, die MOVs und GDTs kombinieren, um die Vorteile jeder Technologie zu nutzen und gleichzeitig ihre jeweiligen Einschränkungen zu verringern. Übliche Hybridkonfigurationen platzieren MOVs und GDTs in Serien- oder Parallelanordnungen und koordinieren ihren Betrieb durch sorgfältige Komponentenauswahl und zusätzliche Steuerelemente.
Bei Serienhybridschaltungen wird ein GDT in Reihe mit einem MOV geschaltet. Das MOV sorgt für eine schnelle Anfangsreaktion und eine schnelle Klemmspannung, während der GDT nach der Ionisierung einen anhaltend hohen Strom liefert. Diese Anordnung schützt sowohl vor schnell ansteigenden Transienten, die eine sofortige Reaktion erfordern, als auch vor energiereichen Stromstößen, die die Kapazität des MOV übersteigen. Seriendesigns erfordern eine sorgfältige Koordination, um sicherzustellen, dass der GDT ionisiert, bevor die MOV-Energiegrenzen überschritten werden.
Parallele Hybridkonstruktionen verbinden MOVs und GDTs über denselben Leiter-Erde-Pfad, wobei strombegrenzende Widerstände oder Induktoren die Interaktion zwischen den Elementen steuern. Das schnelle Ansprechen der MOVs bewältigt den anfänglichen transienten Spannungsanstieg, dann ionisiert der GDT und führt aufgrund seines geringeren Leitungswiderstands den Hauptstoßstrom. Diese Konfiguration ermöglicht ein schnelles Ansprechen mit hoher Strombelastbarkeit, obwohl eine ordnungsgemäße Koordination ein ausgeklügeltes Design zur Vermeidung von Bauteilkonflikten erfordert.
⚠️ Wichtig: Hybride SPD-Designs erfordern eine fachkundige Konstruktion, die die Eigenschaften der Komponenten ausgleicht. Unzureichend koordinierte Hybridkonstruktionen können schlechtere Leistungen erbringen als SPDs mit nur einer Technologie, wenn sich die Komponenten bei Überspannungsereignissen gegenseitig bekämpfen. Spezifizieren Sie Hybrid-SPDs von namhaften Herstellern, die Testdaten zum Nachweis der ordnungsgemäßen Koordination liefern.
Die Silizium-Lawinendiodentechnologie stellt einen dritten Schutzansatz dar, der beim Schutz empfindlicher Elektronik und bei speziellen Solar-SPD-Designs Anwendung findet. SADs verwenden stark dotierte Silizium-PN-Übergänge, die bei präzisen Spannungen einen Lawinendurchbruch erleiden, was eine extrem enge Spannungsbegrenzung und eine ultraschnelle Reaktion, gemessen in Pikosekunden, ermöglicht.
SADs bieten mehrere Vorteile, darunter die engsten Klemmspannungstoleranzen aller Schutztechnologien - typischerweise ±5% im Vergleich zu ±10-20% bei MOVs und mehr bei GDTs. Dank dieser Präzision können die Schutzsysteme näher an den Spannungsgrenzen der Geräte arbeiten und so die Effizienz maximieren. Das ultraschnelle Ansprechverhalten schützt selbst vor den am schnellsten ansteigenden Transienten ohne Spannungsüberschwinger. SADs erweisen sich auch als außerordentlich zuverlässig, da sie über Millionen von Betätigungen hinweg keine Beeinträchtigung durch Überspannungen erfahren.
Einzelne SAD-Geräte können jedoch nur relativ wenig Energie verarbeiten, so dass für Hochspannungsanwendungen mit hohem Energiebedarf, wie z. B. Solarsysteme, Reihen-Parallel-Arrays erforderlich sind. Diese Arrays erhöhen die Kosten und die Komplexität erheblich. SADs funktionieren am besten in hybriden Designs zum Schutz empfindlicher Schaltungen, die den primären Schutzstufen MOV oder GDT nachgeschaltet sind. Der SAD-Schutz der letzten Stufe bietet eine enge Spannungsbegrenzung für empfindliche Elektronik, nachdem der vorgeschaltete Schutz die Überspannungsenergie auf ein Niveau reduziert hat, das die SADs verarbeiten können.

Die maximale Dauerbetriebsspannung ist die höchste Spannung, die ein SPD dauerhaft ohne Beeinträchtigung oder Fehlauslösung aushalten kann. Die MCOV muss die maximale Spannung überschreiten, die unter allen normalen Betriebsbedingungen, einschließlich Schwankungen durch Temperatureinflüsse, Netzspannungsschwankungen und Systembetriebszustände, am SPD auftritt. Der Dauerbetrieb von SPDs oberhalb ihres MCOV-Wertes führt zu einem vorzeitigen Ausfall durch thermische Belastung oder Bauteilverschleiß.
Bei DC-Solaranwendungen muss MCOV die maximale Leistungspunktspannung der Anlage berücksichtigen, die je nach Einstrahlung und Temperatur variiert. An sonnigen Tagen arbeiten die Anlagen in der Nähe ihrer MPP-Nennspannung, während bewölkte Bedingungen dazu führen können, dass die Wechselrichter mit höheren Spannungen arbeiten, um die maximale Leistung zu erreichen. Die SPD MCOV muss diese Betriebsspannungen mit einem angemessenen Spielraum - in der Regel mindestens 10-20% - überschreiten, um einen zuverlässigen Betrieb ohne Fehlauslösungen zu gewährleisten.
Die Temperatur wirkt sich bei den verschiedenen SPD-Technologien unterschiedlich auf die MCOV-Werte aus. MOV-Spannungswerte nehmen bei erhöhten Temperaturen leicht ab, während GDT-Durchbruchsspannungen im Allgemeinen mit der Temperatur ansteigen. Qualitäts-SPD-Spezifikationen enthalten MCOV-Werte für den gesamten Betriebstemperaturbereich und nicht für einzelne willkürliche Testtemperaturen. Stellen Sie sicher, dass die MCOV von SPDs die Systemspannung bei der höchsten zu erwartenden Betriebstemperatur übersteigt, nicht nur bei den üblichen 25 °C.
Der Spannungsschutzwert - auch Klemmspannung genannt - gibt die maximale Spannung an, die bei Überspannungsereignissen zwischen dem SPD und dem geschützten Gerät auftritt. Niedrigere VPR-Werte bieten einen besseren Geräteschutz, indem sie die Spannung auf sicherere Werte begrenzen. Der VPR-Wert muss jedoch ausreichend über dem MCOV-Wert liegen, um eine falsche SPD-Aktivierung während des normalen Betriebs zu verhindern, einschließlich Spannungsspitzen bei rechtmäßigen Schaltvorgängen.
Hersteller von SPDs geben in der Regel die VPR bei bestimmten Prüfströmen an - in der Regel 10 kA für Geräte im Wohnbereich und 20 kA für gewerbliche Anwendungen. Die Klemmspannung nimmt mit dem Stoßstrom etwas zu, so dass höhere Prüfströme zu höheren VPR-Angaben führen. Achten Sie beim Vergleich von SPDs darauf, dass für die VPR-Vergleiche dieselbe Prüfstrommethode verwendet wird - ein Gerät, das bei 10 kA eine VPR von 1500 V anzeigt, könnte bei 20 kA eine VPR von 1700 V aufweisen.
Die Beziehung zwischen der Spannungsfestigkeit des Geräts, der SPD-Klemmspannung und dem Spannungsanstieg durch die Leitungsinduktivität bestimmt die Gesamtwirksamkeit des Schutzes. Wenn das Gerät 2000 V standhält, das SPD bei 1500 V klemmt, aber die Leitungsinduktivität eine Überspannung von 600 V hinzufügt, erreicht die tatsächliche Belastung des Geräts 2100 V - und übersteigt damit seine Standfestigkeit trotz technisch angemessener SPD-Klemmung. Eine ordnungsgemäße SPD-Installation mit minimaler Leitungslänge erweist sich als ebenso wichtig wie die SPD-VPR-Spezifikationen.
Der Nennentladestrom (In) gibt an, wie hoch der Stoßstrom ist, den ein SPD wiederholt verarbeiten kann, ohne Schaden zu nehmen. SPDs werden mehrfach mit Stoßströmen auf In-Niveau getestet - in der Regel 15-20 Mal - um zu überprüfen, ob sie ohne Beeinträchtigung oder Ausfall überleben. In bietet einen realistischen Anhaltspunkt für die Robustheit von SPDs bei normalen Überspannungen, die während der Nutzungsdauer zu erwarten sind.
Der maximale Entladestrom (Imax) ist der höchste einzelne Stoßstrom, den ein SPD ohne katastrophalen Ausfall überstehen kann. Dieser Wert gilt für die schlimmsten Überspannungsereignisse, wie z. B. Blitzeinschläge in der Nähe, die möglicherweise nur einmal während der Lebensdauer eines SPD auftreten. Imax übersteigt In in der Regel um den Faktor 2-5, je nach Design und Technologie des SPD, was den Unterschied zwischen wiederholten moderaten Überspannungen und einzelnen extremen Ereignissen widerspiegelt.
Wählen Sie für Solaranwendungen SPDs mit In-Werten, die der zu erwartenden Überspannungshäufigkeit entsprechen, und Imax, die für Blitzschutzzonen geeignet sind. In Gebieten mit mäßiger Blitzeinwirkung können SPDs mit 20kA In / 40kA Imax verwendet werden, während in Regionen mit hoher Blitzeinwirkung 40kA In / 80-100kA Imax Spezifikationen von Vorteil sind. Die höheren Nennwerte sind zwar teurer, bieten aber den notwendigen Schutz in schwierigen Umgebungen.
🎯 Profi-Tipp: Verwechseln Sie nicht die Stromstärken von SPDs mit denen von Überstromschutzgeräten. Ein SPD mit 20 kA bezieht sich auf die Bewältigung von Stoßströmen, nicht von Dauer- oder Kurzschlussströmen. SPD-Stromkreise benötigen immer noch Sicherungen oder Unterbrecher - in der Regel 15-20 A - zum Schutz vor anhaltenden Fehlern, wenn SPDs bei Kurzschlüssen versagen.
Die richtige Auswahl der SPD-Spannungswerte erfordert die Kenntnis von drei kritischen Spannungswerten: System-Nennspannung, maximale Leistungspunktspannung und Leerlaufspannung. Die Nennspannung (z. B. 600 V oder 1000 V) stellt die typische Betriebsspannung dar, deckt aber nicht den Spannungsbereich ab, den SPDs abdecken müssen. Die maximale Punktspannung variiert mit der Temperatur und der Bestrahlungsstärke, stellt aber die Spannung dar, bei der Wechselrichter normalerweise arbeiten.
Die Leerlaufspannung ist die obere Spannungsgrenze, wenn die Anlagen ohne Laststromfluss arbeiten. Dieser Zustand tritt bei Netzausfällen, am frühen Morgen vor dem Start der Wechselrichter oder immer dann auf, wenn die Wechselrichter von den Anlagen getrennt werden. Die VOC variiert erheblich mit der Temperatur - bei kaltem Wetter steigt die VOC deutlich über die Nennwerte. NEC 690.7 verlangt die Berechnung der maximalen VOC unter Berücksichtigung der niedrigsten zu erwartenden Umgebungstemperatur, was oft zu Spannungen führt, die 20% über dem Nennwert liegen.
Die maximale Dauerbetriebsspannung (MCOV) des SPD muss über der maximalen Punktspannung des Systems liegen, während der Spannungsschutz unter der Isolationswiderstandsspannung der Geräte bleiben muss. Ein 1000-V-Netz könnte eine MPP-Spannung von 850 V und eine maximale VOC von 1200 V aufweisen. Geeignete SPD-Spezifikationen könnten 1000V MCOV / 1500V VPR sein, so dass das SPD den Normalbetrieb ohne Fehlauslösung bewältigen kann, während es bei Überspannungen unterhalb der Gerätegrenzen bleibt.
Die SPD-Anforderungen variieren je nach Installationsposition innerhalb der PV-Anlage erheblich. Array-Kombinatoren und DC-Hauptschalter sind durch direkte oder nahegelegene Blitzeinschläge der höchsten Überspannungsenergie ausgesetzt und erfordern SPDs des Typs 1 mit hohen Nennströmen - in der Regel 40-100kA je nach Blitzeinschlag. Diese Standorte profitieren von GDT- oder Hybrid-Technologien, die eine maximale Energieaufnahme ermöglichen.
DC-Eingangsanschlüsse von Wechselrichtern erfordern eine präzise Spannungsbegrenzung zum Schutz empfindlicher Halbleiter, sind jedoch mit einer geringeren Überspannungsenergie konfrontiert, nachdem die Impedanz der vorgeschalteten Leiter und die primären SPDs die Bedrohungen abschwächen. SPDs des Typs 2 mit Nennwerten von 15-20 kA reichen in der Regel an Wechselrichterstandorten aus. Die MOV-Technologie eignet sich hier gut, da sie eine schnelle Reaktion und eine hohe Klemmspannung zum Schutz der empfindlichen Elektronik bietet. Mehrere Wechselrichter benötigen jeweils individuelle SPDs und keinen kollektiven Schutz.
Die DC-Eingangsanschlüsse der Geräte müssen individuell geschützt werden, auch wenn vorgelagerte SPDs an Combinern oder Trennern vorhanden sind. Die Leiterbahnen zwischen den Schutzstufen führen bei schnellen Transienten zu einem Spannungsanstieg, der trotz vorgeschalteter SPDs die Belastbarkeitsgrenzen der Geräte überschreiten kann. SPDs auf Klemmenebene bieten eine lokale Klemmung direkt an den Geräteanschlüssen und verhindern, dass der Spannungsanstieg durch die Leitungsinduktion den Schutz aufhebt.
IEC 61643-31 legt spezifische Anforderungen für SPDs in Photovoltaikanlagen fest, die die besonderen Herausforderungen des DC-Überspannungsschutzes bei hohen Spannungen berücksichtigen. Diese Norm definiert Prüfverfahren, Leistungsklassifizierungen und Kennzeichnungsanforderungen, die sicherstellen, dass SPDs in Solaranwendungen zuverlässig funktionieren. SPDs, die nach IEC 61643-31 zertifiziert sind, wurden strengen Tests unterzogen, die die Blitz- und Schaltüberspannungsbelastung von PV-Anlagen simulieren.
Die Norm legt SPD-Klassifizierungen (Typ 1, 2 und 3) fest, die auf geprüften Stromwellenformen und Energieaufnahmefähigkeiten basieren. Bei der Prüfung des Typs 1 werden 10/350μs-Stromwellenformen verwendet, die den direkten Blitzstrom darstellen, während bei der Prüfung des Typs 2 8/20μs-Wellenformen für induzierte Überspannungen verwendet werden. Diese unterschiedlichen Wellenformen enthalten einen völlig anderen Energiegehalt - 10/350μs-Wellenformen liefern bei gleichem Spitzenstrom viel mehr Energie als 8/20μs-Wellenformen, so dass die Prüfung des Typs 1 viel strenger ist.
Temperaturzyklustests überprüfen die Funktion der SPDs in den für Solaranlagen im Freien typischen Temperaturbereichen von -40°C bis +85°C. Betriebstests bei extremen Temperaturen stellen sicher, dass SPDs bei kaltem Wetter nicht fälschlicherweise aktiviert werden (wenn die Systemspannung ansteigt) oder unter heißen Bedingungen vorzeitig ausfallen. Feuchtigkeitstests bestätigen, dass die SPDs ihre Isolierung beibehalten und nicht durch Feuchtigkeit in kondensierenden Umgebungen beeinträchtigt werden.
UL 1449 enthält nordamerikanische SPD-Prüf- und Listungsanforderungen, die sowohl AC- als auch DC-Anwendungen abdecken. Die vierte Ausgabe (UL 1449 Ed.4) enthält erweiterte Anforderungen für Gleichstrom-SPDs, die in Photovoltaikanlagen verwendet werden, um dem schnellen Wachstum von Solaranlagen Rechnung zu tragen. Nach UL 1449 gelistete SPDs haben Tests bestanden, die die elektrische Leistung, die Brandsicherheit und den zuverlässigen Betrieb unter bestimmten Bedingungen überprüfen.
Bei der Spannungsschutzprüfung wird die tatsächliche Klemmspannung bei standardisierten Stromstärken unter Verwendung bestimmter Wellenformen gemessen. Mit diesen Tests wird überprüft, ob die SPDs die Spannung auf die angegebenen VPR-Spezifikationen begrenzen. Nach UL 1449 sind auch Prüfungen bei vorübergehender Überspannung (TOV) erforderlich, bei denen die SPDs anhaltenden Überspannungen standhalten müssen, die bei Erdschlüssen oder Systemfehlern auftreten können, ohne Feuer zu fangen oder Stromschläge zu verursachen.
Durch die Prüfung der Kurzschlussstromfestigkeit (SCCR) wird sichergestellt, dass die SPDs dem maximal verfügbaren Fehlerstrom an ihrem Installationsort standhalten, ohne zu explodieren oder Lichtbogengefahren zu verursachen. Diese Sicherheitsprüfung erweist sich als entscheidend, da SPDs, die einen Kurzschluss nicht überstehen, extrem gefährliche Bedingungen schaffen können, da die verfügbaren Ströme in Solaranlagen Zehntausende von Ampere erreichen. Nur SPDs, die die SCCR-Prüfung erfolgreich bestehen, erhalten eine UL-Listung.
Viele Installateure glauben, dass die Installation von SPDs an jeder möglichen Stelle einen maximalen Schutz bietet, unabhängig von den SPD-Nennwerten oder der Koordination. Falsch ausgewählte oder falsch platzierte SPDs können den Schutz jedoch tatsächlich verschlechtern, indem sie Erdschleifen erzeugen, Rauschen einbringen oder SPD-Koordinationsfehler verursachen, bei denen sich die Geräte während Überspannungsereignissen gegenseitig bekämpfen.
Für einen wirksamen Schutz werden geeignete SPD-Typen an strategisch günstigen Standorten verwendet und nicht die maximale Anzahl. Ein gut konzipiertes System könnte SPDs des Typs 1 an den Array-Kombinatoren und dem Haupttrennschalter sowie SPDs des Typs 2 an jedem Wechselrichter haben - insgesamt vier bis sechs SPDs für eine typische Wohninstallation. Die Installation zusätzlicher SPDs an jeder Verteilerdose oder jedem Trennschalter verbessert den Schutz nicht, verursacht unnötige Kosten und kann zu Problemen führen.
Die Qualität und ordnungsgemäße Installation weniger SPDs überwiegt die Quantität mittelmäßiger, schlecht platzierter Geräte. Zwei ordnungsgemäß bemessene SPDs mit korrekter Erdung und minimalen Leitungslängen bieten einen besseren Schutz als ein Dutzend SPDs mit unzureichenden Werten, langen Erdverbindungen oder unsachgemäßer Koordination. Konzentrieren Sie sich auf die richtige Spezifikation und Installation von SPDs, anstatt einfach die Anzahl der SPDs zu maximieren.
SPDs sind nur eine Komponente eines umfassenden Blitzschutzes und keine Einzellösungen, die gegen alle Blitzschlaggefahren schützen. SPDs schützen vor Überspannungen auf elektrischen Leitern, verhindern aber nicht den direkten Blitzeinschlag in Geräte oder Gebäude. Ein vollständiger Blitzschutz erfordert äußere Blitzschutzsysteme (Fangeinrichtungen, Ableitungen, Erdungselektroden), die mit dem SPD-Schutz zusammenarbeiten.
Blitze, die in Arrays einschlagen, können Module, Racks und strukturelle Komponenten durch mechanische Kräfte, extreme Hitze und Schockwellen zerstören, unabhängig vom elektrischen Schutz. SPDs können diese Schäden nicht verhindern - sie schützen elektrische Geräte nur vor Stoßströmen und Spannungen, die sich durch Leiter ausbreiten. An Standorten mit extremer Blitzeinwirkung kann ein externer Blitzschutz erforderlich sein, der die Einschläge abfängt, bevor sie die PV-Anlage erreichen.
Eine ordnungsgemäße Erdung und Verkabelung ist für den Schutz von SPDs ebenso wichtig. Selbst die besten SPDs schützen die Geräte nicht ausreichend, wenn die Erdungsverbindungen eine zu hohe Impedanz aufweisen oder mehrere Erdungselektroden zirkulierende Ströme erzeugen. Umfassender Schutz umfasst SPDs, äußeren Blitzschutz, ordnungsgemäße Erdung und die Platzierung der Geräte in koordinierten Systemen, die alle Bedrohungsvektoren abdecken.
Einige Installateure gehen davon aus, dass SPDs mit höheren Spannungswerten einen besseren Schutz bieten, und wählen 1500-V-Geräte für 600-V-Systeme mit der Begründung “mehr ist besser”. Zu hohe Nennspannungen können jedoch die Schutzwirkung verringern. Die Klemmspannung von SPDs hängt in etwa von der Nennspannung ab - 1500-V-SPDs klemmen normalerweise bei 2500-3000 V, während 600-V-Geräte bei 1200-1500 V klemmen. Bei der Verwendung überdimensionierter SPDs sind die Geräte unnötig hohen Klemmspannungen ausgesetzt.
Die richtige Auswahl der SPD-Nennleistung entspricht den Anforderungen an die Systemspannung mit einer angemessenen Sicherheitsspanne. Für ein System mit 600 V Nennspannung und einer maximalen VOC von 720 V sollten SPDs mit einer Nennspannung von 800-1000 V DC gewählt werden, die einen ausreichenden Spielraum über der Systemspannung bieten und gleichzeitig die Klemmspannung minimieren. Die 1000V-Bemessung bietet einen komfortablen Spielraum, während eine 1500V-Bemessung keinen Vorteil und einen schlechteren Schutz durch höhere Klemmspannung bietet.
MCOV ist das richtige Auswahlkriterium - nicht die maximale Nennspannung des SPDs. Wählen Sie SPDs aus, bei denen die MCOV die maximale Punktspannung des Systems um 10-20% übersteigt, und vergewissern Sie sich dann, dass die VPR deutlich unter der Stehspannung der Geräte liegt. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die SPDs im Normalbetrieb nicht fälschlicherweise aktiviert werden, während sie bei Überspannungsereignissen einen optimalen Schutz bieten.

SPD steht für Surge Protection Device (Überspannungsschutzgerät) - ein Gerät, das transiente Überspannungen begrenzt und Stoßströme ableitet, um photovoltaische Solaranlagen vor Blitzschlag und Schaltspitzen zu schützen. Der Begriff “SPD” hat sich in internationalen Elektrovorschriften und -normen durchgesetzt und ersetzt ältere Begriffe wie Überspannungsschutz oder TVSS (Transient Voltage Surge Suppressor). DC-SPDs, die speziell für Solaranwendungen entwickelt wurden, müssen eine für die Systemspannung geeignete Gleichspannung aufweisen und gemäß den Normen IEC 61643-31 oder UL 1449, die sich mit den Anforderungen an den Überspannungsschutz von Photovoltaikanlagen befassen, geprüft werden.
Metalloxidvaristoren (MOVs) verwenden eine spannungsabhängige Zinkoxidkeramik, die leitet, wenn die Spannung den Schwellenwert überschreitet, und bieten eine schnelle Reaktion (Nanosekunden) und eine vorhersehbare Klemmung, die für die meisten Solaranwendungen geeignet ist. Gasentladungsröhren (GDTs) verwenden ionisierendes Gas, um den Stoßstrom zu leiten, und bieten eine sehr hohe Strombelastbarkeit und minimale Degradation, aber eine langsamere Reaktion (Mikrosekunden). MOVs eignen sich gut für den Schutz von Endgeräten, die ein schnelles Ansprechen erfordern, während GDTs sich hervorragend für den Primärschutz eignen, um energiereiche Überspannungen an den Anlagestartpunkten zu verarbeiten. Viele hochwertige SPDs verwenden Hybridkonstruktionen, die beide Technologien kombinieren.
NEC 690.35(A) schreibt DC-SPDs vor, wenn die Stromkreisleiter mehr als 2 Meter von der PV-Anlage zu den Geräten entfernt sind, was praktisch alle Solaranlagen mit Ausnahme von Mikro-Wechselrichtersystemen betrifft. Über die gesetzlichen Anforderungen hinaus rechtfertigt jedes System mit freiliegenden Dachanlagen, Leitungsführungen durch Gebäude oder wertvollen Geräten einen SPD-Schutz. Blitzschäden verursachen Tausende von Kosten für den Austausch von Geräten und Produktionsausfälle - ein SPD-Schutz, der Hunderte von Euro kostet, ist eine lohnende Versicherung. Besonders in Regionen mit hoher Blitzeinwirkung ist ein umfassender SPD-Schutz an mehreren Anlagenstandorten sinnvoll.
Nein - verwenden Sie niemals reine AC-SPDs in DC-Solaranwendungen. Der AC-Überspannungsschutz verlässt sich auf den natürlichen Nulldurchgang des Stroms, um Lichtbögen zu löschen, die in DC-Systemen fehlen. Für Wechselstrom ausgelegte SPDs versagen im Gleichstrombetrieb katastrophal und können Brände oder Stromschläge verursachen. Überprüfen Sie vor der Installation in Photovoltaikanlagen immer die expliziten DC-Spannungswerte auf den SPD-Etiketten. Hochwertige DC-SPDs sind nach IEC 61643-31 oder UL 1449 gelistet und erfüllen die Anforderungen an den DC-Überspannungsschutz, einschließlich einer verbesserten Lichtbogenlöschung bei anhaltendem DC-Strom.
Qualitäts-SPDs mit Statusanzeige sollten in stark gefährdeten Gebieten vierteljährlich und andernorts jährlich überprüft werden, wobei alle Geräte, die einen Ausfall anzeigen, ausgetauscht werden sollten. SPDs ohne optische Anzeige sollten in Regionen mit hoher Blitzeinwirkung alle 5-7 Jahre und in gemäßigten Gebieten alle 10+ Jahre ausgetauscht werden. In extrem gefährdeten Gebieten oder bei Systemen, die mehrfach vom Blitz getroffen werden, kann ein häufigerer Austausch erforderlich sein. Ersetzen Sie SPDs sofort nach Blitzeinschlägen in der Nähe, auch wenn sie keine sichtbaren Schäden aufweisen - die Belastung kann dazu führen, dass die Komponenten unter die Spezifikationen fallen und nicht mehr vor nachfolgenden Überspannungen schützen können.
Für ein Gleichstromsystem mit 1000 V Nennspannung muss die maximale Leerlaufspannung mit Temperaturkorrektur gemäß NEC 690.7 berechnet werden, was in der Regel 1150-1200 V ergibt. Wählen Sie SPDs aus, bei denen die maximale Dauerbetriebsspannung (MCOV) Ihre maximale Leistungspunktspannung um 10-20% übersteigt - in der Regel 1000-1100V MCOV für 1000V-Systeme. Die SPD-Gesamtspannung sollte 1200-1500 V DC betragen und einen Spielraum über der maximalen VOC bieten. Vergewissern Sie sich, dass der Spannungsschutzwert (VPR) unter der Spannungsfestigkeit des Geräts liegt - in der Regel 2000 V bei Wechselrichtern. Dadurch wird ein Gleichgewicht zwischen der Verhinderung von Fehlauslösungen während des normalen Betriebs und der Gewährleistung einer angemessenen Überspannungsbegrenzung erreicht.
Ja, MOVs weisen eine allmähliche Verschlechterung durch kontinuierliche Spannungsbelastung auf, auch ohne größere Überspannungsereignisse. Der Betrieb in der Nähe der maximalen Dauerbetriebsspannung (MCOV) beschleunigt die Degradation ebenso wie eine erhöhte Temperatur. Jeder kleine Spannungsstoß oder Spannungsübergang beschädigt schrittweise die Zinkoxidstruktur und senkt langsam die Spannungsschwelle. Hochwertige SPDs verfügen über thermische Trennschalter oder Sicherungen, die ausgefallene MOVs isolieren, bevor eine Brandgefahr entsteht. Diese Degradation macht eine regelmäßige Inspektion und einen proaktiven Austausch wichtig - SPDs verlieren an Wirksamkeit, bevor sie offensichtliche Ausfallerscheinungen zeigen. Die richtige Auswahl des MCOV mit einem angemessenen Spielraum über der normalen Betriebsspannung minimiert die Degradationsrate und verlängert die Lebensdauer.
Das Verständnis der Grundlagen von DC-SPDs bildet die Grundlage für die richtige Auslegung und Installation von Überspannungsschutzsystemen.
Erfahren Sie mehr über SPD-Anwendungen und Installation in unseren umfassenden Leitfäden:
– DC SPD für Solaranlagen - Vollständige Auswahl und Koordinierung der EPPD
– Solarer Blitzschutz - Umfassendes Design des Schutzsystems
– DC-Stromkreisschutz - Koordinierung von SPDs mit Überstromschutz
– PV-Anlagenerdung - Richtige Erdung für SPD-Wirksamkeit
Sind Sie bereit, einen effektiven DC SPD-Schutz für Ihre Solaranlage zu implementieren? Unser technisches Team bei SYNODE bietet fachkundige Beratung bei der Auswahl von Überspannungsschutzgeräten, bei der Entscheidung zwischen MOV- und GDT-Technologie und bei der richtigen Installationspraxis. Wir helfen, einen umfassenden Schutz zu gewährleisten, der NEC 690.35 Anforderungen zu erfüllen und gleichzeitig die Wirksamkeit des Schutzes und die Wirtschaftlichkeit des Systems zu optimieren.
Wenden Sie sich an unsere Anwendungsingenieure, wenn Sie Unterstützung bei der Spezifikation von DC-SPDs und bei der Planung von Blitzschutzsystemen benötigen.
Zuletzt aktualisiert: Oktober 2025
Autor: SYNODE Technisches Team
Rezensiert von: Fachbereich Elektrotechnik